Co-Kreatives Denken für eine gute Zukunftsgestaltung: Kreatives Unternehmertum macht Halt in der CampusVäre
„Wir müssen anfangen in Kooperationen zu Denken und können nur gemeinschaftlich ins Tun kommen“, so die eröffnenden Worte von Jonas Nussbaumer, GF des Kreativen Unternehmertums aus München. Am Mi 10.05.2023 fand der Abschlussevent ihrer Veranstaltungsreihe „Strassenschau“ in der CampusVäre in Dornbirn statt. Dabei ging es um „Zukunftsgestaltung als Gratwanderung zwischen Entgrenzung und Begrenzung“. Gesellschaftsgestaltertum kann heute nur mehr mit Nachhaltigkeitsperspektive erfolgreich sein und so stehen viele Unternehmer:innen vor der Frage, wohin sie ihren Fokus lenken sollen. Ist es – so wie bislang - der maximale Profit oder der langfristige mehrheitliche Nutzen durch Nachhaltigkeit? Diese Gratwanderung stellt viele vor enorme Herausforderungen.
Alois Flatz, Nachhaltigkeitsexperte und Ökonom beschäftig sich seit 1991 damit und schilderte, weshalb wir heute durch Klimawandel, Inflation, Post-Covid und Digitalisierung den größten Umbruch seit dem 2. Weltkrieg erleben und welche Rolle Nachhaltigkeit dabei spielt. Auf die Frage nach der Lösung dieser bestehenden Herausforderungen antwortet er, dass es viele junge Menschen gäbe, die Probleme kreativ lösen, und diese gehört und gefördert werden müssen. “Kreative Lösungen zur Minimierung unserer aktuellen Probleme gehören unterstützt“, so Flatz.
Theresa Imre, GF von markta, steht als direktes Beispiel dafür. Die junge Frau gründete vor wenigen Jahren Österreichs größten Online-Bauernmarkt. Ihren Start beschrieb sie selbst als „naiv und unerschrocken“. Der Erfolg gab ihrer mutigen Philosophie recht. „Wir brauchen neue Paradigmen fürs Wirtschaften und müssen letztlich am Ende eine Verhaltensebene finden, auf der wir Menschen mit besseren Lösungen überzeugen können“, so Imre.
Dass unsere Probleme trotz zunehmendem Wissen immer größer werden, betonte Prof. Dr. Wüthrich. Letztlich könne Zukunftsgestaltung nur dann erfolgreich gelingen, wenn wir für komplexe Probleme dem Kontext angepasste Lösungen zur Verfügung stellen. Dazu müssen wir „öfters handelnd ins Verstehen kommen. Das heißt, dass wir auf die experimentelle Annäherung Vertrauen, ohne alles im Vornherein zu wissen“.
Und genau dafür steht die CampusVäre. Sie stellt nicht nur der Gesellschaft einen experimentellen Raum zur Verfügung, sondern kommt auch selbst in ihrer Entwicklung durch co-kreatives Arbeiten handelnd ins Verstehen. „Für eine gute Zukunft müssen wir nun rasch vom Denken ins Handeln kommen, vom Problem zur Lösung und dazu müssen wir Räume schaffen, in denen kreative Lösungen erarbeitet werden können“, so Bettina Steindl, GF der CampusVäre, welche mit ihrer „Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft“ neuen Lösungen Platz, Raum und damit Chancen bietet.
Das Kreative Unternehmertum aus München beschäftigt sich damit, wie durch ganzheitliches Unternehmertum wirksame Beiträge für eine lebenswerte gesellschaftliche Zukunft entstehen können. In ihrem jährlich stattfindenden Bildungsformat „Strassenschau“ bringen sie an verschiedenen Stationen kreative Unternehmer:innen zusammen. Gemeinsam betrachten sie, welche Vorbilder schon bestehen und welche Visionen Umsetzung brauchen. Nach Berlin, Hamburg, Frankfurt, München und Zürich fand der letzte Halt der Tour am 10.05.2023 in der CampusVäre in Dornbirn statt.
Strassenchau in Dornbirn
Die CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg war der zentrale Anziehungspunkt für die Abschluss-Station und kooperierte neben der Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten außerdem durch eine inhaltliche Synergie. Bettina Steindl (GF der CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg), Prof. Dr. Hans A. Wüthrich (Managementforscher & Mitgründer der Musterbrecher-Initiative), Alois Flatz (Nachhaltigkeitsexperte & Ökonom) und Theresa Imre (Gründerin & GF von markta) gaben einen Einblick in ihr alltägliches Tun sowie einen Ausblick darauf, wie gelingende unternehmerische Gestaltung einer lebenswerten Zukunft funktionieren kann. Dazu gab es Essen von Tisch Zwölf, einem Pilotprojekt bei dem regionales und biologisches „Essen für die Zukunft“ im Mittelpunkt steht.