Wie Socken und Gebäude Wiederverwendung finden
Dornbirn. Wie aus alten Dingen Neues entsteht. Das erfuhr die Bärengruppe des Kindergartens Forach am 30. April bei ihrem Besuch in der CampusVäre. „Man kann nicht nur Spielsachen oder zerrissene Hosen reparieren und nochmals verwenden, sondern auch Gebäude.“ Mit diesem Worten wurden die Kindergartenkinder empfangen. Sie erfuhren, wie aus alten Textilhallen neue Räume entstehen und dass Dinge neue Anwendungen bekommen können. „Im Kindergarten basteln wir Tiere aus leeren Klorollen“, erklärte ein Kind zum Thema „Wiederverwertung“. Dass dies jedoch nicht nur in kleinen Dingen im Haushalt, sondern auch in großen Objekten wie Gebäuden möglich ist, haben die Kinder nun mit eigenen Augen in der CampusVäre gesehen. Jedes Kind konnte einen kaputten Socken mitbringen und daraus ein Stofftier basteln, aus nicht mehr brauchbaren Prospekten entstanden Flugzeuge und auf alten Overheadprojektoren der FHV zauberten die Kinder große Kunstwerke an die Wand. „Wenn wir aus alten Dingen neues basteln, schützen wir unsere Umwelt und sparen auch Geld“, erklärte die 6jährige Louisa, während sie aus einem alten T-Shirt ein Kopftuch für ihr Stofftier bastelte.
Die CampusVäre ist ein 12.000m² großes Industrieareal im Besitz der Stadt Dornbirn. Im einstigen Textilbetrieb der Firma F.M. Hämmerle war eine Buntweberei untergebracht, die nach der Textilkrise der 90er Jahre schließlich 2008 ihren Betrieb einstellte. Heute werden diese Hallen vielfältig genutzt. Sie erleben Wiederverwertung und Neuverwendung, Reparatur und einen wertschätzenden Umgang mit bestehenden Ressourcen. Halle 4 wird im nächsten Jahr in eine „Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft“ umgebaut, in welcher Büroflächen, Ateliers, Gastronomie und Freiräume zur Miete entstehen. Weiters sind das designforum Vorarlberg, das Bauteillager des Architekturkollektivs materialnomaden, die PAV und die Kunstateliers und Architekturwerkstätten „Halle 5“ rund um Roland Adlassnigg in der CampusVäre untergebracht.
„Es geht uns in der CampusVäre darum, gute Dinge für eine kreislauffähige und gelingende Zukunft zu initiieren und um die aktive Vermittlung des Wissens, wie es funktioniert“, so Bettina Steindl, GF CampusVäre. „Wir dürfen Kindern nicht immer nur Angst vor dem Klimawandel machen, sondern wollen ihnen in der CampusVäre vor allem zeigen, welche Lösungsansätze es gibt“.