No Border, No Nation Kunstinstallation im öffentlichen Raum
Eine Kooperation mit dem Europäischen Forum Alpbach
Andrea Salzmann löst mit dem Kunstprojekt No Border, No Nation die trennende Farbgebung von Nationalflaggen zugunsten ineinander verronnener Farbcodes auf. Entlang der Dornbirner Ach wehen von der Sägerbrücke aufwärts 44 Fahnen.
Die von der Künstlerin handbemalten Fahnen sind aus heimischen Stoffen hergestellt und hängen an Baumstämmen aus dem Städtischen Forst. Die Fahnen markieren das Areal und greifen das geografische Fließen und die Grenzenlosigkeit auf: Die Ach mündet in den Bodensee und überschreitet in weiterer Folge mehrere nationalstaatliche Grenzziehungen – ganz im Sinne Europas und dem Anspruch an persönliche Haltung und politische Vorbildwirkung. Die Markierung eines utopischen Raumes an dem Areal eröffnet Debatten und neue Wunsch- und Denkanstöße. Die Fahnen verändern sich mit der Zeit, sie verblassen, reißen und verfranzen sich. So verhält es sich auch mit den Utopien. Träume können Mut, Hingabe und Aufopferung fordern. Der Wunsch wandelt sich in seiner Entwicklung.
„Pastelltöne, die ineinander zerrinnen, dienen als Kontrapunkt zu leuchtenden Farben und harten Identitäten. So soll ein utopischer Raum des solidarischen Denkens, Handelns und Tuns entstehen, der das komplexe Gefüge eines globalen Miteinanders auf eine Ebene des tatsächlichen Miteinanders bringt. Neue vielfältige Formen von Identitäten entstehen und multiplizieren sich in allen erdenklichen Konstellationen.“ Andrea Salzmann, Künstlerin
Eröffnung mit Rampengespräch
Zur Eröffnung des Projektes am 20. Juli fand der Auftakt der Projektreihe Rampengespräche statt. Es widmete sich der Frage, wie zeitgenössische künstlerische Inhalte auf Gesellschaft, Politik und Regionen wirken (können). An diesem rauen Ort, an dem täglich Waren aus aller Welt angeliefert und wieder abgeholt werden, diskutierten Elisabeth Schack, Head of Arts and Culture Europäisches Forum Alpbach, die Künstlerin Andrea Salzmann, der Direktor des Jüdisches Museums Hanno Loewy und Bettina Steindl, Leiterin CampusVäre, über Europa und wie Kreativität, Kunst und Kultur Grenzen überwinden können.
Im Anschluss an das Rampengespräch fand die Eröffnung im öffentlichen Raum mit einer Soundinstallation von Sebastian Meyer und zahlreichen Besucher:innen statt. Liegestühle luden zum entspannten Hören, Sehen und Wahrnehmen ein.
Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, unterstrich seine in Dornbirn schon mehrfach gemachte Aussage, dass Europa Initiativen, Projekte und Menschen wie diese brauche, um mutig in die Zukunft zu gehen.
„Das Europäische Forum Alpbach freut sich, dass die für den Sommer 2020 für den Ort Alpbach entwickelte Arbeit „No Border, No Nation“ weiterleben wird! Da wir uns als Ideeninkubator und Impulsgeberin zur Demokratiestärkung in Europa verstehen, passt das Projekt perfekt zu den Vorhaben der CampusVäre und in die 4-Länder Region und konnte für den Standort Dornbirn um aktuelle Perspektiven erweitert werden.“ so Elisabeth Schack, Head of Arts and Culture Europäisches Forum Alpbach und Kuratorin der Arbeit.
"Das Projekt ‚No Border, No Nation' und die Kooperation mit dem Europäischen Forum Alpbach zeigen die Arbeitsweise des Vereins Campusväre: Über Inhalte bearbeiten wir zeitgenössische, virulente Fragestellungen – kollaborativ, vernetzend und über die Grenzen Vorarlbergs hinaus. So möchten wir dazu beitragen, Vorarlberg als innovativen und chancenreichen Standort auf der Landkarte Europas zu positionieren.“ Bettina Steindl, Leiterin CampusVäre.